Zahnarzt Angstpatient – 6 Tipps gegen Dentalphobie

Ob wir Angstpatient werden entscheidet sich fast immer in der Kindheit. Zahnarztangst bezeichnen Experten auch als Dentalphobie. Die Ursachen für diese Angst vorm Zahnarzt sind enorm vielfältig und nicht immer wissenschaftlich erwiesen. Fest steht jedoch, dass viele Menschen, die an dieser Angst leiden meist aufgrund traumatischer Erlebnisse, sowie negativen Prägungen im Kindheitsalter zum Angstpatienten wurden.

Frühe Schmerzerlebnisse bei der Behandlung beim Zahnarzt spielen in diesem Fall ebenso eine bedeutende Rolle, wie negative Vorstellungen und Bilder, die Eltern oder die Umwelt bewusst, wie unbewusst an den Nachwuchs weitergegeben haben. Zahnarztangst scheint eine alte Tradition zu sein, an der auch Zahnärzte ihren Anteil hatten und immer noch haben.

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Obwohl es bereits vermehrt Aufklärungsarbeit in dieser Hinsicht gibt und Angstpatienten einige Hilfsangebote zur Verfügung stehen, stehen viele Betroffene aber auch heute noch häufig allein mit ihrer Angst vom Zahnarzt da. In der Regel finden diese Menschen erst nach einem langen Leidensweg den Weg in eine Zahnarztpraxis mit entsprechender Erfahrung, wie Qualifikationen.

Sie stehen mit Ihrer Angst vor Zahnarzt keineswegs alleine dar

Zahnarzt Angstpatient Ratgeber
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Fest steht, Sie sind nicht der einzige Mensch der mit Zahnarztangst zu kämpfen hat. Laut Statistik, fürchten sich rund 35% vor einer Wurzelbehandlung, während 19% generell der Zahnarztbesuch ängstigt. Seriösen Schätzungen zu Folge gibt es allein in Deutschland rund zehn Millionen Menschen die sich als Angstpatient bezeichnen.

Der bloße Gedanke an eine Zahnarztbehandlung, die Vorstellung an eine Betäubungsspritze, das hohe unangenehme Geräusch eines Bohrers  oder aber auch der typische Geruch in einer Zahnarztpraxis reicht meist schon aus, um Betroffene in Panik zu versetzen. Der Pulsschlag erhöht sich, Angstschweiß fließt buchstäblich in Strömen und so mancher hat sogar damit zu kämpfen nicht in Ohnmacht zu fallen.

Angstpatienten befinden sich in einem Teufelskreis, denn aus der stetig wachsenden Zahnarztangst, stärker werdenden chronischen Zahnschmerzen und dem damit verbundenen Verfall der Zähne kommt dann noch die Scham und die Verzweiflung dazu.

Einige Betroffene leiden zusätzlich auch noch an Schmerzmittelmissbrauch, welche sogar in die Tablettensucht geführt hat. Ebenso können organische Erkrankungen dazu kommen. Ein Leben in einem lähmenden Zustand und oftmals in zunehmender Isolation, infolge dessen es zu Depressionen kommt, ist bei diesen Angstpatienten gar nicht selten.

Welche Zahnarztpraxis ist die Richtige für Angstpatienten?

Immer mehr Zahnarztpraxen haben sich inzwischen auf Patienten eingestellt, die Angst vor Zahnbehandlungen haben. Angstpatienten sollten sich hier vergewissern, ob es sich tatsächlich um eine Praxis handelt, die Respekt, sowie Verständnis entgegenbringt oder ob es sich lediglich um einen Zahnarzt handelt, der sich nur als Experten für Angstpatienten bezeichnet, um seine Patientenanzahl zu erhöhen. Diesbezüglich gibt es leider bis heute noch keine objektiv überprüfbare Qualifikation, so dass Angstpatienten hier selbst herausfinden müssen, welcher Zahnarzt hier wirklich qualifiziert ist.

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Folgende Kriterien können helfen den richtigen Zahnarzt zu finden:

  • Als anfragender Angstpatient bekommen Sie auch kurzfristig einen Termin
  • Sie müssen nicht sofort bekannt geben, ob Sie Privat- oder Kassenpatient sind
  • Sie müssen vor dem Termin nicht lange im Wartezimmer ausharren
  • Verfügt die gewählte Zahnarztpraxis über Erfahrungen im Bereich sedierender oder beruhigender Arzneien bzw. werden vielleicht sogar homöopathische Präparate angeboten?
  • Werden anerkannte Entspannungstechniken angeboten?
  • Ist es unter Umständen möglich Zahnbehandlungen unter Vollnarkose oder Ähnliches durchführen zu lassen?
  • Nimmt man sich in der Praxis Zeit für Angstpatienten?
  • Haben Sie den Eindruck, dass man Sie und Ihre Angst hier ernst nimmt?
  • Macht man Ihnen keine Vorwürfe und Sie fühlen sich nicht ausgelacht?
  • Haben Sie das Gefühl, dass nur das Geschieht was Sie auch zu lassen?

Sollten Angstpatienten Zahnbehandlungen besser unter Vollnarkose vornehmen lassen?

Einige Betroffene, die an Zahnarztangst leiden, fühlen sich bei der Vorstellung eine Behandlung unter Vollnarkose vornehmen zu lassen gar nicht wohl. Manchmal äußern Angstpatienten außerdem die Sorge, dass unter einer Vollnarkose die eigentliche Angst ja nicht verloren geht, sondern lediglich betäubt wird. Beides ist durchaus nachvollziehbar, aber rational gesehen in der Regel unbegründet.

In den letzten Jahren hat sich auch die Anästhesie enorm weiterentwickelt. Die sehr genaue, sowie individuelle Dosierung der Narkose macht diese inzwischen für die meisten Menschen medizinisch unbedenklich. Vergleichbar ist eine Vollnarkose heute mit einem entspannten Tiefschlaf. Demnach liegt der Patient völlig entspannt auf dem Zahnarztstuhl und bekommt von der ganzen Zahnarztbehandlung rein gar nichts mit.

Bei einer Vielzahl von Patienten hat die Zahnarztbehandlung unter Vollnarkose schon dazu geführt, dass diese ihre Angst vorm Zahnarzt verloren haben. So führt eine erste Behandlung unter Narkose eist dazu, dass die nächste Sitzung beim Zahnarzt bereits unter lokaler Betäubung durchgeführt werden kann.

Sechs Tipps gegen die Zahnarztangst

Zahnarzt Angstpatient Ratgeber
Zahnarzt Angstpatient Ratgeber

Tipp 1: Sprechen Sie über Ihre Zahnarztphobie ganz offen

Gleich zu Anfang der Behandlung sollten Sie als Angstpatient Ihre Ängste ruhig laut aussprechen und den behandelnden Zahnarzt bitten, sich im Vorfeld ein wenig Zeit für ein intensives Gespräch zu nehmen. Schon allein das Aussprechen der Angst kann Anspannungen lösen.

Tipp 2: Suchen Sie sich einen Zahnarzt der Verständnis für Ihre Angst hat

In der Regel haben die meisten Zahnärzte Verständnis für Angstpatienten. Jederzeit haben Sie außerdem die Möglichkeit die Behandlung abzubrechen, denn niemand kann Sie zu etwas zwingen, was Sie nicht wollen. Kommen Sie hingegen mit der Vorgehensweise Ihres behandelnden Mediziners nicht klar, wechseln Sie einfach den Zahnarzt.

Tipp 3: Mit einer Verhaltenstherapie die Angst vom Zahnarzt loswerden

Für jeden Besuch beim Zahnarzt eignet sich Alternativ ebenfalls eine Verhaltenstherapie. Angstpatienten die mit einer schweren Dentalphobie zu kämpfen haben, können hier tatsächlich eine große Erleichterung erfahren. Psychotherapeuten bieten solche Verhaltenstherapien an. Mit dem Erlernen einer speziellen Entspannungstechnik können Sie dann Ihre Muskeln gezielt entspannen und gleiches mit Ihrem Geist vornehmen. Bei einer solchen Verhaltenstherapie lernen Sie Ihre Ängste und deren Ursprung kennen.

Tipp 4: Tauschen Sie sich mit Gleichgesinnten über Ihre Zahnarztangst aus

Eine andere Möglichkeit Ihre Angst vorm Zahnarzt in den Griff zu bekommen, ist darüber offen mit Freunden, Familie oder auch Gleichgesinnten zu sprechen. Niemand muss sich für seine Zahnarztangst schämen, so dass Sie ruhig Hilfe von außen annehmen können. So hat es bereits vielen Betroffenen geholfen in entsprechenden Foren im Internet mit Gleichgesinnten über diese Angst offen zu reden. Möglicherweise hat ein Angstpatient sogar eine wirksame Methode gefunden, um seine Angst vor Zahnarzt zu besiegen.

Tipp 5: Mit autogenem Training die Zahnarztangst besiegen

Hierbei handelt es sich ebenfalls um eine Entspannungstherapie. So werden in diesem Fall gedankliche Sätze zur Beruhigung von Geist und Körper ausgesprochen, die für messbare Ergebnisse sorgen. So führt das autogene Training, beispielsweise, dazu, dass der Blutdruck, aber ebenso die Herzfrequenz sich regulieren.

Tipp 6: Mit Hypnose die Angst vor dem Zahnarzt bekämpfen

Auch die Hypnose wirkt ähnlich wie ein autogenes Training. Allerdings ist diese ein wenig schwieriger zu erlernen. Wer, allerdings einmal mit dieser in Berührung gekommen, wird schnell merken, dass Hypnose ein wirksames Mittel gegen eine Zahnarztphobie darstellen kann.

Fazit: Zahnarztangst belastet weltweit viele Menschen. Angstpatienten müssen sich keineswegs für Ihr Problem schämen, denn sie stehen keineswegs alleine mit ihrer Angst da. Viele Zahnarztpraxen haben sich inzwischen genau auf diese Patienten spezialisiert und versuchen bereits beim ersten Termin die Ängste ein wenig zu reduzieren.

Glossar Angstpatient

Für viele Menschen mit einer Angststörung ist die beste Behandlung oft eine Kombination aus Medikation und Beratung. Das liegt daran, dass Medikamente gegen Angstzustände zwar die Symptome lindern, aber nicht die zugrunde liegende Ursache des Problems bekämpfen können. Aus diesem Grund ist es wichtig, mit einem Experten zusammenzuarbeiten, der Ihnen hilft zu verstehen, warum Sie sich so fühlen, wie Sie sich fühlen, und der Ihnen hilft, eine Lösung zu finden, die Ihren Bedürfnissen entspricht.

Es gibt viele verschiedene Therapieformen und Medikamente, die von einem Therapeuten verschrieben werden können, z.B. Entspannung und kognitive Verhaltenstherapie. Diese tragen dazu bei, Ihre Fähigkeit zu verbessern, mit Stresssituationen umzugehen, indem sie Ihr Denken über Ihre Ängste verändern und Sie dazu bringen, ruhiger mit ihnen umzugehen. Sie werden Ihnen auch beibringen, wie Sie täglich mit Ängsten umgehen können, so dass Sie die Dinge, die Ihnen Angst machen, vermeiden können.

Wenn ein Angstpatient zum ersten Mal Ergebnisse von Angstmedikamenten sieht, wird er feststellen, dass seine Symptome nachzulassen beginnen. Diese Verbesserungen werden meist in den ersten ein bis zwei Wochen nach der Einnahme des Medikaments bemerkt, aber es kann bis zu sechs Monate dauern, bis sie vollständig geheilt sind. Dies ist einer der Gründe, warum es wichtig ist, mit einem Arzt zusammenzuarbeiten, bevor ein Medikament gegen Angstzustände eingenommen wird.

Wenn die Person über einen längeren Zeitraum Medikamente einnimmt, ohne dass eine Besserung eintritt, müssen eventuell weitere Tests durchgeführt werden. Die Tests können dazu beitragen, sicherzustellen, dass die Medikamente keine gesundheitlichen Schäden verursachen. Wenn ein Angstpatient zum ersten Mal ein Medikament gegen Angstzustände einnimmt, sollte er mit einem Psychologen oder einem anderen Spezialisten zusammenarbeiten, der ihm helfen kann, zu verstehen, was mit ihm geschieht und warum er sich so fühlt, wie er sich fühlt. Der Spezialist wird ihnen helfen, täglich daran zu arbeiten, ihre Angst zu überwinden.

Für einen Angstpatienten ist es auch wichtig zu erkennen, dass es einige Optionen gibt, wenn es um die Medikamente geht, die zur Behandlung von Angstzuständen eingesetzt werden. Manche Menschen müssen möglicherweise mehrere verschiedene Arten von Medikamenten ausprobieren, bevor sie ein Medikament finden, das bei ihnen wirkt. Dies ist etwas, das vor der Einnahme eines Medikaments mit einem qualifizierten Arzt besprochen werden muss. Angstpatienten können sehr sensibel und ängstlich sein, aber es gibt Möglichkeiten, sich den Prozess zu erleichtern und die Angst, die sie erleben, zu überwinden.

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