Starker Speichelfluss – Ursachen und Behandlung einer Hypersalivation
Ein starker Speichelfluss ist häufig ein Symptom für eine Krankheit. In den meisten Fällen spricht dieses Anzeichen aber eher für eine harmlose Erkrankung, die oftmals leicht zu behandeln ist. Mediziner bezeichnen einen vermehrten Speichelfluss auch als Hypersalivation.

Durchaus können hier aber ebenso neurologische Erkrankungen, wie Parkinson für eine gesteigerte Speichelproduktion verantwortlich sein. Betroffene empfinden dieses Symptom außerdem nicht nur als äußerst unangenehm, denn auch unsere Mitmenschen kann dies enorm beeinträchtigen.
Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze
- Wie entsteht normaler Speichelfluss?
- Starker Speichelfluss – Die ersten Anzeichen
- Probleme aufgrund von starkem Speichelfluss
- Erhöhter Speichelfluss Ursachen
- Physiologische Ursachen von Hypersalivation
- Pathologische Ursachen von starkem Speichelfluss
- Erhöhtem Speichelfluss entgegenwirken
- In diesem Fall kann folgendes helfen:
- Welche Lebensmittel man bei starken Speichelfluss meiden sollte
- FAQ
Das Wichtigste in Kürze
- Starker Speichelfluss (Hypersalivation) kann harmlose oder krankhafte Ursachen haben.
- Mögliche Auslöser sind Infektionen, neurologische Erkrankungen oder psychische Belastungen.
- Hausmittel & Verhaltenstipps helfen oft bereits bei leichter Hypersalivation.
- Medikamente und Botox bieten medizinische Hilfe bei schwerer Ausprägung.
- Diagnose durch Facharzt ist essenziell, um ernsthafte Erkrankungen auszuschließen.
Wie entsteht normaler Speichelfluss?
Bis zu 1,5 Liter Speichel stellt der menschliche Körper pro Tag her. Wie viel Speichel hingegen ein Mensch tatsächlich produziert, ist abhängig von der Nahrung, sowie von der Menge an Flüssigkeit, die dem Körper täglich zugeführt werden.
Ein großer Teil der Speichelproduktion geht außerdem dabei auf die Speicheldrüse unter der Zunge, der Ohrspeicheldrüsen, sowie der Unterkieferdrüsen zurück. Für den restlichen Teil hingegen sind die kleinen Speicheldrüsen in der Mundschleimhaut verantwortlich.
Starker Speichelfluss – Die ersten Anzeichen
Kommt es im Mund zu einer erhöhten Produktion von Speichel, führt dies zu einem Überschuss. Diesen versuchen Betroffene dann auszugleichen, indem sie häufig schlucken müssen oder versuchen den Speichel durch ausspucken, loszuwerden. Durchaus kann ein vermehrter Speichelfluss sogar soweit führen, dass Betroffene im Schlaf beginnen zu sabbern oder beim Sprechen Speichel verlieren.
Probleme aufgrund von starkem Speichelfluss
Wer an einem starken Speichelfluss leidet, beeinträchtigt damit sein Wohlbefinden körperlich. Im Gleichklang hat dies ebenso massive Auswirkungen auf die gesamte Gesundheit. So kann es in diesem Fall zu gesundheitlichen Problemen, wie Dehydration, Schluckbeschwerden, rissige Lippen, sowie zu Fehlstellungen der Zähne kommen.
Hinzu kommen dann noch meist Probleme, die psychisch zur Belastung werden. Zu diesen zählen dann unter anderem: Geringe Selbstachtung, soziale Isolation und körperliches Unbehagen.
Erhöhter Speichelfluss Ursachen
Vielfältige Ursachen können zu einem starken Speichelfluss führen. Bevor es demnach zu einer entsprechenden Behandlung kommt, gilt es herauszufinden, welcher Auslöser dafür verantwortlich ist. Ein Besuch beim Arzt ist somit erforderlich. Häufig verschwinden die Symptome aber genauso schnell wieder, wie sie aufgetreten sind. In solchen Fällen steckt meist keine Erkrankung hinter dem starken Speichelfluss.
In anderen Fällen kann aber ebenso genau das Gegenteil eintreten. Demnach können folgende Ursachen hinter dem vermehrten Speichelfluss stecken:
- Mandelentzündung
- Down-Syndrom
- Parkinson
- Tollwut
- Erkrankungen in der Mundhöhle
- Erkrankungen der Speicheldrüsen
- Infektionen
Erkrankungen in Verbindung mit den Zähnen:
Psychische Auslöser:
Situationsbedingte Auslöser:
Physiologische Ursachen von Hypersalivation
Einige Ursachen für übermäßigen Speichelfluss sind völlig natürlich und vorübergehend. Dazu gehören:
- Schwangerschaft: Hormonelle Veränderungen können eine erhöhte Speichelproduktion auslösen.
- Zahndurchbruch bei Babys: Babys produzieren während des Zahnens oft vermehrt Speichel.
- Reaktion auf bestimmte Nahrungsmittel: Besonders saure oder würzige Speisen regen die Speichelproduktion an.
Pathologische Ursachen von starkem Speichelfluss
Starker Speichelfluss kann auch auf ernstere gesundheitliche Probleme hinweisen, darunter:
- Neurologische Erkrankungen: Parkinson, Schlaganfall, ALS oder Multiple Sklerose beeinträchtigen oft die Kontrolle über die Mundmuskulatur.
- Infektionen: Krankheiten wie Mandelentzündungen, Racheninfektionen oder Pilzinfektionen können die Speichelproduktion erhöhen.
- Gastrointestinale Erkrankungen: Probleme wie Sodbrennen oder Reflux können den Speichelfluss anregen.
Erhöhtem Speichelfluss entgegenwirken
Wer selbst mit einem starken Speichelfluss zu kämpfen hat, kann diesen mit einigen hilfreichen Tipps eindämmen, so dass die Produktion wieder reduziert wird.
Zu viel Speichels im Mund Hausmittel und Tipps:
- Achten Sie auf ihre Ernährung, indem Sie Speisen, die scharf oder reizend sind, meiden.
- Trinken Sie weder Kaffee, noch Alkohol, denn so vermeiden Sie das Anregen der Speichelproduktion.
- Inhalieren Sie Zitronenöl, denn ätherische Öle dieser Art beruhigen den Nasenrachenraum.
- Wenden Sie regelmäßig Lippenpflegeprodukte an, denn diese helfen bei rissigen Lippen, welche oftmals durch zu viel Speichel entstehen.
- Trinken Sie trotz des vermehrten Speichelflusses täglich viel Wasser.
Kommt es des Nachts im Schlaf zu einer starken Speichelproduktion, ist das vielen Betroffenen äußerst unangenehm, denn dieser kann jetzt unkontrolliert entweichen.
In diesem Fall kann folgendes helfen:
- Stellen Sie sich neben das Bett ein Glas oder eine Tasse, um jederzeit den überschüssigen Speichel ausspucken zu können.
- Legen Sie sich in der Nacht ein kleines Tuch unter das Kinn, so dass dieses dann den Speichel auffängt.
Welche Lebensmittel man bei starken Speichelfluss meiden sollte
Bei starkem Speichelfluss (Hypersalivation) sollte man bestimmte Lebensmittel meiden, um die Symptome nicht zu verschlimmern. Hier sind einige Lebensmittel und Getränke, die man bei übermäßigem Speichelfluss vermeiden sollte:
- Saure Lebensmittel: Zitrusfrüchte, Essig und andere saure Nahrungsmittel können die Speichelproduktion anregen und sollten daher gemieden werden.
- Scharfe Speisen: Stark gewürzte oder scharfe Gerichte können ebenfalls zu einer verstärkten Speichelbildung führen.
- Koffeinhaltige Getränke: Kaffee, Tee und andere koffeinhaltige Getränke können die Speichelproduktion erhöhen.
- Alkohol: Alkoholische Getränke können die Speicheldrüsen stimulieren und sollten daher vermieden werden.
- Zuckerhaltige Lebensmittel und Getränke: Süßigkeiten und zuckerreiche Getränke können die Speichelproduktion anregen.
- Kaugummi: Das Kauen von Kaugummi stimuliert die Speicheldrüsen und sollte bei starkem Speichelfluss vermieden werden.
Stattdessen empfiehlt es sich, milde und neutrale Lebensmittel zu bevorzugen, die die Speichelproduktion nicht zusätzlich anregen. Es ist auch ratsam, häufiger kleinere Mahlzeiten zu sich zu nehmen, anstatt große Portionen auf einmal zu essen.
Behandlung einer Hypersalivation
Um den zu starken Speichelfluss eindämmen zu können, gilt es erst einmal herauszufinden, welche Grunderkrankung bzw. welches Grundproblem hinter der Hypersalivation steckt. Dies wiederum gilt es dann natürlich zu beseitigen.
Demnach erfolgt nach der Diagnose eine Behandlung, die individuell auf den Patienten abgestimmt wird. Wer, beispielsweise, an einer Infektionskrankheit leidet, wird zügig bemerken, dass der vermehrte Speichelfluss aufhört, sobald die Erkrankung ausgestanden ist.
Medikamente gegen einen starken Speichelfluss bzw. gegen eine erhöhte Speichelherstellung
Auf dem Markt finden sich heute auch verschiedene Medikamente gegen einen zu starken Speichelfluss bzw. gegen eine erhöhte Speichelproduktion. Diese nehmen demnach einen direkten Einfluss auf die Herstellung des Speichels. Sowohl in Tabletten-, als auch in Pflasterform finden sich solche Präparate in Apotheken.
Es gibt mehrere Medikamente, die zur Behandlung von starkem Speichelfluss (Hypersalivation) eingesetzt werden können. Hier sind drei häufig verwendete Optionen:
- Anticholinergika: Diese Medikamentengruppe reduziert die Speichelproduktion, indem sie die Aktivität der Speicheldrüsen hemmt. Ein häufig verwendetes Anticholinergikum ist Glycopyrrolat (Robinul).
- Botulinum-Toxin (Botox): Injektionen von Botox in die Speicheldrüsen können die Speichelproduktion für mehrere Monate deutlich reduzieren.
- Scopolamin: Dieses Medikament wird oft als transdermales Pflaster verabreicht und kann ebenfalls die Speichelproduktion verringern.
Es ist wichtig zu beachten, dass diese Medikamente nur unter ärztlicher Aufsicht eingenommen werden sollten, da sie Nebenwirkungen haben können und möglicherweise nicht für jeden Patienten geeignet sind.
Mit Homöopathie gegen zu viel Speichel vorgehen
Anhand seiner körperlichen, wie psychischen Verfassung wird bekanntlich in der Homöopathie der Zustand eines jeden Menschen genau betrachtet. Dementsprechend kommt es im Anschluss zu einer passenden Therapie. Ähnliches wird hier mit Ähnlichem geheilt, so dass ein Homöopath ebenfalls bei zu starkem Speichelfluss helfen kann. Homöopathische Präparate, wie Belladonna, Alumina, sowie Ammonium Carbonicum haben bereits bei einigen Betroffenen die gewünschte Wirkung gezeigt.
Botox gegen einen zu starken Speichelfluss und eine vermehrte Speichelproduktion
Auch der Wirkstoff Botulinumtoxin, besser bekannt als das Nervengift Botox, kann bei einer Hypersalivation helfen. So kommen hier Spritzen zum Einsatz, die der Mediziner in die Speicheldrüsen injiziert. Das Nervengift sorgt hier dann für eine Lähmung, so dass die Herstellung von Speichel blockiert wird, was natürlich wiederum den Speichelfluss reduziert.
Fazit: Kommt es zu einer erhöhten Speichelproduktion und somit zu einem starken Speichelfluss ist dies für Betroffene sehr unangenehm. Ständig haben diese Menschen damit zu tun den Überschuss an Speichel zu schlucken oder aber das Bedürfnis diesen auszuspucken.
Ursachen gibt es viele für dieses Problem, aber meist handelt es sich hier nicht um eine ernste Erkrankung. So sind es allzu oft Infektionen oder psychische Probleme, wie Nervosität oder Aufregung, die für zu viel Speichel im Mundraum sorgen. Durchaus ist es aber ebenfalls möglich, dass eine ernste Krankheit hinter diesem Symptom steckt.
Ist die Ursache für den vermehrten Speichelfluss klar, ist dies aber häufig leicht behandelbar. So gibt es verschiedene Medikamente, aber ebenso homöopathische Präparate gegen dieses Problem. Außerdem gibt es auch noch die Möglichkeit mit Hilfe des Nervengifts Botox eine Lähmung zu erzeugen, so dass es zu einer verminderten Speichelproduktion kommt. In den meisten Fällen ist dies allerdings der letzte Schritt den viele Betroffene gehen. Meist reicht es aus den Auslöser zu beseitigen, um den erhöhten Speichelfluss einzudämmen.
FAQ
Ist vermehrter Speichelfluss gefährlich?
Vermehrter Speichelfluss, auch bekannt als Hypersalivation, kann in den meisten Fällen harmlos sein. Es tritt häufig auf, wenn der Körper mehr Speichel produziert als üblich. Allerdings kann übermäßiger Speichelfluss gelegentlich auf eine zugrunde liegende medizinische Ursache hinweisen. Es ist ratsam, einen Arzt zu konsultieren, wenn der vermehrte Speichelfluss anhaltend ist oder von anderen Symptomen begleitet wird.
Was kann man gegen starken Speichelfluss machen?
Wenn Sie unter starkem Speichelfluss leiden, gibt es einige Schritte, die Sie unternehmen können, um die Situation zu verbessern. Zum Beispiel können Sie häufiger schlucken, um den Speichel zu kontrollieren. Das Trinken von Wasser oder das Lutschen von zuckerfreiem Bonbon kann ebenfalls helfen. Vermeiden Sie es, stark gewürzte oder saure Lebensmittel zu sich zu nehmen, da diese den Speichelfluss verstärken können. Bei chronischem oder störendem Speichelfluss sollten Sie jedoch einen Arzt aufsuchen, um die zugrunde liegende Ursache festzustellen und geeignete Behandlungsoptionen zu besprechen.
Welcher Arzt bei starken Speichelfluss?
Nicht jeder Fall von starkem Speichelfluss muss zwingend medizinisch abgeklärt werden. In vielen Situationen – etwa bei einer akuten Erkältung oder Nervosität – reguliert sich die Speichelproduktion ganz von allein. Dennoch gibt es klare Warnzeichen, bei denen ein Arztbesuch dringend angeraten ist. Dazu gehört beispielsweise, wenn der übermäßige Speichelfluss über mehrere Wochen hinweg anhält oder sich sogar verschlimmert. Auch dann, wenn der Speichelfluss mit anderen Symptomen wie Schluckbeschwerden, Sprachstörungen, Muskelschwäche oder einer auffälligen Veränderung der Mimik einhergeht, sollte ein Neurologe oder HNO-Arzt konsultiert werden.
Besonders bei älteren Menschen kann Hypersalivation ein erstes Anzeichen für eine beginnende neurologische Erkrankung wie Parkinson oder ALS sein. Eltern sollten bei Kleinkindern ärztlichen Rat einholen, wenn starker Speichelfluss zusammen mit schlechtem Trinkverhalten oder Fieber auftritt. Auch nach Kopfverletzungen oder bei Einnahme neuer Medikamente kann eine übermäßige Speichelproduktion ein Hinweis auf unerwünschte Nebenwirkungen oder Schädigungen sein. Ein erfahrener Facharzt kann mithilfe einer Anamnese, körperlichen Untersuchung sowie bildgebender Verfahren (z. B. MRT) die Ursache gezielt eingrenzen.
In vielen Fällen sind auch Blutuntersuchungen oder eine Überweisung zum Neurologen oder Gastroenterologen erforderlich. Je früher die Ursache erkannt wird, desto einfacher lässt sich der Speichelfluss therapeutisch beeinflussen. Besonders bei schweren Erkrankungen ist eine frühzeitige Diagnose entscheidend für den weiteren Verlauf.
Daher gilt: Lieber einmal zu viel als zu wenig zum Arzt gehen – insbesondere bei ungewöhnlichen Begleitsymptomen oder hohem Leidensdruck. Selbst bei psychisch bedingten Ursachen wie Stress, Angst oder Panikattacken kann ein Gespräch mit dem Hausarzt oder einem Psychologen bereits viel zur Besserung beitragen. In jedem Fall sollte Hypersalivation ernst genommen werden, da sie sowohl die Lebensqualität als auch die soziale Teilhabe stark einschränken kann.
Was ist normaler Speichelfluss?
Normaler Speichelfluss variiert von Person zu Person, kann aber im Durchschnitt zwischen 0,5 und 1,5 Litern Speichel pro Tag betragen. Speichel hat wichtige Funktionen wie die Unterstützung der Verdauung, den Schutz der Mundschleimhaut und die Bekämpfung von Bakterien. Ein leicht erhöhter Speichelfluss kann durch Faktoren wie Nahrungsaufnahme oder hormonelle Veränderungen verursacht werden und ist normalerweise kein Grund zur Sorge.
Welches Medikament gegen Speichelfluss?
Die Wahl eines Medikaments zur Kontrolle des Speichelflusses hängt von der zugrunde liegenden Ursache ab. Ein Arzt kann bestimmte Medikamente verschreiben, um den Speichelfluss zu reduzieren, insbesondere wenn er auf eine Erkrankung wie Parkinson-Krankheit oder Sialorrhö (übermäßiger Speichelfluss) zurückzuführen ist. Solche Medikamente können Anticholinergika oder Botox-Injektionen umfassen. Die genaue Behandlungsoption sollte in Absprache mit einem medizinischen Fachmann festgelegt werden.
Nebenwirkungen und Risiken bei Medikamenten gegen Hypersalivation
Die medikamentöse Therapie gegen starken Speichelfluss kann wirksam sein, ist jedoch nicht frei von Nebenwirkungen. Besonders Anticholinergika wie Glycopyrrolat oder Scopolamin greifen in die Regulation des vegetativen Nervensystems ein und können vielfältige Begleiterscheinungen mit sich bringen. Zu den häufigsten Nebenwirkungen zählen Mundtrockenheit, Hitzewallungen, Sehstörungen und Verstopfung. Bei älteren Menschen besteht zudem ein erhöhtes Risiko für Verwirrtheit, Schwindel oder sogar akute Verwirrtheitszustände (Delir).
Auch Herzrhythmusstörungen und Blutdruckschwankungen sind unter bestimmten Voraussetzungen möglich. Scopolamin, das oft als transdermales Pflaster hinter dem Ohr getragen wird, kann zusätzlich zu Hautreizungen führen. Bei längerer Anwendung sollten daher regelmäßige Kontrolluntersuchungen stattfinden, um mögliche Komplikationen frühzeitig zu erkennen. Ebenso wichtig ist es, vor der Einnahme bestehende Vorerkrankungen mit dem Arzt abzuklären – insbesondere Herz-Kreislauf-Erkrankungen, Glaukome (Grüner Star) oder Prostatabeschwerden.
Frauen in der Schwangerschaft und Stillzeit sollten diese Medikamente nur nach strenger Nutzen-Risiko-Abwägung verwenden. Auch wenn Botulinumtoxin (Botox) eine sehr gezielte Wirkung auf die Speicheldrüsen entfalten kann, sind auch hier Nebenwirkungen möglich: Schmerzen an der Einstichstelle, vorübergehende Lähmungen der umliegenden Muskulatur oder allergische Reaktionen wurden beschrieben. Daher ist es essenziell, sich vor Beginn einer solchen Therapie ausführlich von einem Facharzt beraten zu lassen.
In vielen Fällen kann eine niedrig dosierte Behandlung unter engmaschiger Kontrolle ausreichend sein, um die Speichelproduktion auf ein erträgliches Maß zu reduzieren, ohne den Körper unnötig zu belasten. Patienten sollten außerdem wissen, dass diese Medikamente nicht die Ursache der Hypersalivation beseitigen, sondern lediglich symptomatisch wirken.
Welches Organ produziert Speichel?
Die Speichelproduktion erfolgt hauptsächlich in den Speicheldrüsen. Der menschliche Körper hat drei Paare großer Speicheldrüsen – die Ohrspeicheldrüsen, die Unterkieferspeicheldrüsen und die Unterzungenspeicheldrüsen – sowie zahlreiche kleinere Drüsen in der Mundschleimhaut. Diese Drüsen produzieren kontinuierlich Speichel, der dann in den Mund abgegeben wird. Speichel besteht aus Wasser, Enzymen, Schleim und anderen Substanzen, die für die Mundgesundheit und die Verdauung wichtig sind.
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