Vollnarkose beim Zahnarzt – Kosten, Risiken und Erfahrungen

Wenn Sie unter Angst vor Zahnbehandlungen leiden, kann die Vollnarkose eine ausgezeichnete Lösung für Sie darstellen. Diese Form der Anästhesie sorgt dafür, dass Sie während des Eingriffs weder Schmerzen noch unangenehme Empfindungen wahrnehmen. Dies ermöglicht eine stressfreie und angenehme Erfahrung beim Zahnarzt, sodass Sie sich vollständig auf Ihre Gesundheit konzentrieren können. Ihre Vitalfunktionen werden während der gesamten Behandlung sorgfältig überwacht, was die Sicherheit erheblich erhöht. Lassen Sie uns gemeinsam über diese Option sprechen, um Ihre Zahnarztbesuche angenehmer zu gestalten.

Vollnarkose beim Zahnarzt – Kosten, Risiken und Erfahrungen
Vollnarkose beim Zahnarzt – Kosten, Risiken und Erfahrungen

Das Wichtigste in Kürze:

  • Vollnarkose ermöglicht eine komplett schmerzfreie
    Zahnbehandlung für Patienten, die Angst vor dem Zahnarztbesuch haben.
  • Die Anwendung erfolgt ausschließlich unter Aufsicht eines erfahrenen Anästhesisten, der die Vitalfunktionen des Patienten während des Eingriffs überwacht.
  • Die Kosten für die Vollnarkose werden in der Regel nicht von den gesetzlichen Krankenkassen übernommen, können jedoch in bestimmten Fällen tragbar sein.

Verstehen von Zahnarztangst

Zahnarztangst betrifft viele Personen und kann zu erheblichen Herausforderungen führen, wenn es um die Inanspruchnahme zahnärztlicher Behandlungen geht. Das Gefühl, sich in einem Zahnarztstuhl zu befinden, kann bei Ihnen Schwierigkeiten auslösen, die Ihre Gesundheit beeinträchtigen, wenn Sie notwendige Behandlungen vermeiden. Indem Sie mehr über diese Angst lernen, können Sie Ihre Sorgen besser bewältigen und die geeigneten Unterstützungsangebote in Anspruch nehmen.

Ursachen von Zahnarztangst

Die Ursachen für Ihre Zahnarztangst können vielfältig sein, darunter schlechte Erfahrungen in der Vergangenheit, Angst vor Schmerzen oder die Sorge vor einem negativen Ergebnis. Auch die Geräusche und Gerüche in der Zahnarztpraxis können bei Ihnen Unbehagen auslösen. Das Verständnis dieser Faktoren ist entscheidend, um Strategien zur Überwindung der Angst zu entwickeln.

Verbreitung unter Patienten

Es wird geschätzt, dass bis zu 75% der Bevölkerung in irgendeiner Form unter Zahnarztangst leidet. Diese weit verbreitete Angst kann die Bereitschaft, zahnärztliche Behandlungen in Anspruch zu nehmen, erheblich verringern und somit Ihre Mundgesundheit gefährden.

Die Verbreitung dieser Angst variiert und betrifft Menschen unterschiedlicher Altersgruppen und Hintergründe. Es ist wichtig zu erkennen, dass dies kein seltenes Phänomen ist. Eine signifikante Anzahl von Patienten hat Angst, die zu unregelmäßigen Kontrollen und einer schlechten Zahnhygiene führt. Viele von Ihnen scheuen den Zahnarztbesuch, was potenziell zum Fortschreiten von Zahnproblemen führt.

Auswirkungen auf die Zahngesundheit

Zahnarztangst kann schwerwiegende Auswirkungen auf Ihre Zahngesundheit haben. Wenn Sie Behandlungen aus Angst vermeiden, steigt das Risiko von Zahnkrankheiten, was letztendlich zu schmerzhaften Situationen führen kann, die vermeidbar wären.

Die Auswirkungen Ihrer Zahnarztangst erstrecken sich über die physische Gesundheit hinaus, da sie auch psychische Belastungen verursacht. Sie könnten anfangen zu glauben, dass Ihre Zahngesundheit irrelevant ist. Das Ignorieren von Routineuntersuchungen kann jedoch in letzten Konsequenzen zu steigenden Behandlungskosten und schwerererosion führen. Daher sollten Sie Ihre Ängste ernst nehmen und entsprechende Maßnahmen ergreifen.

Lesen Sie auch:  Funktionsanalyse beim Zahnarzt

Alternativ zur örtlichen Betäubung kann eine Vollnarkose vorgenommen werden

Neben der klassischen örtlichen Betäubung bieten Zahnarztpraxen aus diesem Grund auch immer häufiger eine Vollnarkose an. Diese bietet den Vorzug, dass die Patienten während der Behandlung vollkommen entspannt sind und mit keinerlei Schmerzen zu kämpfen haben. Zeitweise wird das Bewusstsein mit Hilfe eines Narkosemittels ausgeschaltet. Zeitintensive, wie umfangreiche Operationen können so durchgeführt werden, ohne dass der Patient enormen Stress ausgesetzt werden muss.

Behandlung unter Vollnarkose macht in folgenden Fällen Sinn:

  • Bei starken Würgereiz des behandelnden Patienten
  • Zahnarzt- und/oder Spritzen-Phobie
  • Implantat Versorgung
  • Wenn ein oder mehrere Zähne operativ entfernt werden müssen
  • Wurzelspitzenresektion
  • Abszess-Entfernung
  • Wenn die Lokalanästhesie allergische Unverträglichkeiten hervorruft
  • Umfangreiche Behandlungen von mehreren Zähnen in einer Sitzung
  • Bei behinderten Personen mit einer mangelnden Kooperationsfähigkeit

Vergleich mit anderen Sedierungsarten

Im Vergleich zu anderen Sedierungsarten bietet die Vollnarkose eine umfassendere Schmerzausschaltung und eignet sich daher besonders gut für umfangreiche oder komplexe Eingriffe. Hier sind einige wichtige Unterschiede:

Sedierungsart Vorteile
Vollnarkose Vollständige Schmerzfreiheit und Gedächtnisverlust während des Eingriffs
Analgosedierung Bewusstsein bleibt erhalten, aber weniger Angst und Schmerz empfinden
Lachgas-Sedierung Kurze Wirkdauer, sanfte Entspannung ohne bleibende Nebenwirkungen

Die Wahl der richtigen Sedierungsart hängt von verschiedenen Faktoren ab, einschließlich der Art des Eingriffs, Ihrer individuellen Ängste und der medizinischen Vorgeschichte. Während die Vollnarkose eine umfassende Lösung für Angstpatienten bietet, sollten auch die anderen Methoden in Betracht gezogen werden, die möglicherweise weniger invasiv sind und schneller wieder ihre normale Aktivität aufnehmen können. Sie sollten mit Ihrem Zahnarzt besprechen, welche Option für Ihre spezifischen Bedürfnisse am besten geeignet ist.

Wie wird eine Behandlung unter Vollnarkose beim Zahnarzt vorgenommen?

Ein Anästhesist nimmt beim Zahnarzt die Vollnarkose vor und ist während der Behandlung durchgehend anwesend, um den Patienten zu überwachen. Vorab wird der Patient untersucht. Außerdem muss dieser einen sogenannten Anamnese-Bogen ausfüllen, indem Medikationen, Vorerkrankungen und andere wichtige Informationen aufgenommen werden.

Bestehen aus der Sicht des Anästhesisten keine medizinischen Einwände gegen eine Vollnarkose, muss der Patient schriftlich sein Einverständnis zur Narkose, sowie zur Kostenübernahme geben. Eine Zahnarztbehandlung in Vollnarkose ist in der Regel meist nicht nötig, weshalb es sich hier oftmals um eine Wunschleistung des Patienten handelt, so dass diese Kosten selbst getragen werden müssen.

In der Praxis muss der Patient am Tag der Behandlung dann nüchtern erscheinen. Das heißt, sechs Stunden vor der Narkose darf der Patient weder etwas getrunken, noch gegessen haben. Der Anästhesist versetzt den Patienten dann in Narkose und überwacht während des Eingriffs die Vitalfunktionen.

Ist die Behandlung beendet, unterbricht der Anästhesist die Vollnarkose wieder und der Patient wacht auf. Auf dem Weg nach Hause muss der Patient außerdem stets begleitet werden, da das Narkosemittel  Nachwirkungen besitzt. Mindestens einen Tag nach der Vollnarkose sollten sich die Patienten dann ausruhen und keine Fahrzeuge führen.

Wie teuer ist eine Behandlung unter Vollnarkose?

Da während einer Behandlung unter Vollnarkose nicht nur der Zahnarzt zugegen sein muss, sondern auch der Anästhesist, entstehen ebenso Kosten für den Narkosearzt. So gilt hier, je länger die Operation andauert, desto höher fallen die Kosten für diesen Fachmann aus.

Lesen Sie auch:  Was verrät die Zunge über die Gesundheit?

Auch, wenn es aus diesem Grund kaum möglich ist, die genauen Kosten für eine Behandlung beim Zahnarzt unter Vollnarkose zu nennen, können Patienten davon ausgehen, dass eine Stunde etwa zwischen 200 und 250 Euro kosten wird. Zum eventuellen Eigenanteil gilt es diese dann noch hinzu zu rechnen. Dauert der operative Eingriff unter Vollnarkose länger als eine Stunde kommen meist für jede angefangene halbe Stunde noch zwischen 50 und 70 Euro hinzu.

Wann übernimmt die Krankenversicherung die Kosten für eine Vollnarkose beim Zahnarzt?

Nicht immer ist eine Zahnarztbehandlung unter Vollnarkose eine Wunschleistung seitens des Patienten. In bestimmten Fällen ist es demnach möglich, dass die Krankenversicherung diese Kosten übernimmt.

In folgenden Fällen zahlen die Krankenkassen die Vollnarkose:

  • Nachweisbare Allergien gegen Lokalanästhetika
  • Organische Krankheiten, die eine lokale Betäubung nicht erlauben
  • Kinder unter zwölf Jahre, die wegen einer mangelnden Kooperation unter lokaler Betäubung nicht behandelt werden können
  • Angstpatienten, die wegen ihres Problems ein ärztliches Attest von einem entsprechenden Fachmann vorlegen
  • Menschen mit Behinderungen
  • Patienten die wegen ihres geistigen oder körperlichen Zustands bei einer Behandlung nicht mit dem Zahnarzt zusammenarbeiten können und sich selbst gefährden
  • Bei umfangreichen, zahnmedizinischen Eingriffen

Welche Risiken birgt eine Vollnarkose beim Zahnarzt?

Eine bedeutende Rolle hierbei spielt die Narkoseart, die Dauer der Narkose, die Verwendung des Narkosemittels, Vorerkrankungen, Alter, wie Geschlecht des Patienten. Zu den am häufigsten auftretenden Nebenwirkungen zählen hier Erbrechen, Übelkeit, sowie ein postoperatives Kälteempfinden. Gelegentlich können ebenfalls ungewollte Muskelkontraktionen auftreten. Nur selten kommt es bei einer Vollnarkose hingegen zu Nerven-, Zahn- oder Luftröhrenschädigungen, die durch den Beatmungsschlauch hervorgerufen werden.

Vorsorge ist in diesem Fall natürlich stets am Günstigsten

Um sich kostspielige, wie unangenehme Zahnbehandlungen zu ersparen, ist es natürlich am besten auf eine richtige Zahnpflege zu achten. Auch die regelmäßige professionelle Zahnreinigung beim Zahnarzt, sowie halbjährige Kontrollbesuche helfen wirkungsvoll dabei die Zahngesundheit zu erhalten.

Welche Erfahrungen haben Patienten bei einer Zahnarztbehandlung unter Vollnarkose bereits gemacht?

Nicht jeder Zahnarzt bietet in seiner Praxis die Möglichkeit einer Vollnarkose an. Demnach gilt es sich im Vorfeld genau zu informieren. Die meisten Patienten, die eine Behandlung unter Vollnarkose vornehmen lassen, haben kaum Nebenwirkungen zu kämpfen. Kommt es nach der Narkose zu Übelkeit und/oder Erbrechen, ist dies ohnehin in der Regel nur von kurzer Dauer.

Gleiches gilt für das postoperative Kälteempfinden, sowie für die das ungewollte Muskelzittern. Laut der Erfahrungen zahlreicher Patienten vertragen die meisten Menschen eine solche Narkose gut. Vor allem Angstpatienten sind immer wieder froh darüber, dass es die Möglichkeit einer solchen Behandlung gibt. Ohne Bewusstsein lässt sich so schließlich das strahlende Lächeln wieder herstellen, ohne dass der Patient Schmerzen oder andere Unannehmlichkeiten verspürt.

Indikationen für eine Vollnarkose bei Zahnbehandlungen

Eine Vollnarkose kann bei bestimmten zahnmedizinischen Eingriffen notwendig sein, insbesondere wenn Sie Angstpatient sind oder umfangreiche Behandlungen erforderlich sind. Diese Methoden bieten Ihnen die Möglichkeit, schmerzfrei zu bleiben und das Geschehen während des Eingriffs nicht wahrzunehmen, was für viele Patienten von entscheidender Bedeutung ist.

Schweregrad der zahnmedizinischen Eingriffe

Bei aufwendigen dentalen Verfahren, wie z.B. größeren chirurgischen Eingriffen oder mehreren Zahnentfernungen, kann eine Vollnarkose ratsam sein. Diese Art der Anästhesie sichert, dass Sie keine Schmerzen empfinden und gleichzeitig die Behandlung effizient und ohne Unterbrechungen durchgeführt werden kann.

Lesen Sie auch:  Was tun bei Zahnschmerzen am Wochenende?

Besondere Patientengruppen

Einige Patienten, wie z.B. Kinder, Menschen mit Behinderungen oder solche mit schwerem Angstempfinden, benötigen oft eine Vollnarkose, um die Behandlung zu erleichtern. Solche Gruppen haben unterschiedliche Bedürfnisse und Reaktionen auf Behandlungen und Anästhesie, die in der Planung berücksichtigt werden müssen.

Kinder können aufgrund ihrer Unruhe und der Unfähigkeit, still zu liegen, von einer Vollnarkose profitieren. Ebenso erfordert die Behandlung von Patienten mit besonderen Bedürfnissen, wie Demenzkranken, oft spezialisierten Ansätzen, um die zahnärztliche Versorgung sicher und effektiv zu gestalten. Diese Patientengruppen benötigen eine besonders sorgfältige Planung und Überwachung, um Risiken zu minimieren und eine positive Behandlungserfahrung zu gewährleisten.

Psychologische und medizinische Überlegungen

Vor der Entscheidung für eine Vollnarkose sollten psychologische Faktoren und der allgemeine Gesundheitszustand des Patienten in Betracht gezogen werden. Ihr Zahnarzt wird eine umfassende Anamnese durchführen, um festzustellen, ob Sie für diese Form der Anästhesie geeignet sind.

Ein tiefes Verständnis Ihrer Angst vor zahnärztlichen Eingriffen und Ihr gesamter Gesundheitszustand sind entscheidend für die Wahl der geeigneten Anästhesiemethode. Möglicherweise beeinflussen bestehende medizinische Bedingungen die Durchführung einer Vollnarkose, weshalb ein offenes Gespräch mit Ihrem Zahnarzt über alle gesundheitlichen Bedenken von großer Bedeutung ist.

Zahnarzt Angstpatient – 6 Tipps gegen Dentalphobie

Ob wir Angstpatient werden entscheidet sich fast immer in der Kindheit. Zahnarztangst bezeichnen Experten auch als Dentalphobie. Die Ursachen für diese Angst vorm Zahnarzt sind enorm vielfältig und nicht immer wissenschaftlich erwiesen. Fest steht jedoch, dass viele Menschen, die an dieser Angst leiden meist aufgrund traumatischer Erlebnisse, sowie negativen Prägungen im Kindheitsalter zum Angstpatienten wurden.

Frühe Schmerzerlebnisse bei der Behandlung beim Zahnarzt spielen in diesem Fall ebenso eine bedeutende Rolle, wie negative Vorstellungen und Bilder, die Eltern oder die Umwelt bewusst, wie unbewusst an den Nachwuchs weitergegeben haben. Zahnarztangst scheint eine alte Tradition zu sein, an der auch Zahnärzte ihren Anteil hatten und immer noch haben. Zu den 6 Tipps für Zahnarzt Angstpatienten

Fazit: Eine Vollnarkose beim Zahnarzt nehmen heutzutage viele, verschiedene Patienten allzu gerne in Anspruch. Handelt es sich hier allerdings um den Wunsch des Patienten, dass die Zahnbehandlung unter Vollnarkose durchgeführt wird, müssen Kassenpatienten meist damit rechnen, dass Sie diese selbst zahlen müssen. Nur unter bestimmten Voraussetzungen übernehmen die Gesetzlichen Krankenversicherungen hier die Kosten einer solchen Narkose. Patienten müssen demnach mit Kosten zwischen 200 und 250 Euro rechnen, wenn der Eingriff eine Stunde dauert. Jede weitere angefangene Stunde kostet dann zwischen 50 und 70 Euro, so dass diese Wunschleistung nicht ganz günstig ist. Durchaus lohnt es sich einen Preisvergleich vorzunehmen.

Quellen:

  1. Bundeszahnärztekammer: „Leitlinie zur Sedierung und Anästhesie in der Zahnmedizin“ https://www.bzaek.de/fileadmin/PDFs/rl/Leitlinie_Sedierung_und_Anaesthesie.pdf
  2. Deutsche Gesellschaft für Anästhesiologie und Intensivmedizin: „S1-Leitlinie: Analgesie, Sedierung und Delirmanagement in der Intensivmedizin“ https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/001-012l_S1_Analgesie_Sedierung_Delirmanagement_Intensivmedizin_2015-verlaengert.pdf
  3. Robert Koch-Institut: „Anforderungen an die Hygiene bei der medizinischen Versorgung von immunsupprimierten Patienten“ https://www.rki.de/DE/Content/Infekt/Krankenhaushygiene/Kommission/Downloads/Immunsuppr_Rili.pdf
  4. American Society of Anesthesiologists: „Practice Guidelines for Moderate Procedural Sedation and Analgesia 2018“ https://pubs.asahq.org/anesthesiology/article/128/3/437/18818/Practice-Guidelines-for-Moderate-Procedural
  5. European Society of Anaesthesiology: „Pre-operative evaluation of adults undergoing elective noncardiac surgery“ https://journals.lww.com/ejanaesthesiology/Fulltext/2018/06000/Pre_operative_evaluation_of_adults_undergoing.3.aspx

Mehr anzeigen
Schaltfläche "Zurück zum Anfang"