Zahn abgebrochen: Erste Hilfe und Kosten der Folgebehandlung

Gerade beißen Sie noch voller Genuss in einen saftigen Apfel oder knabbern genüsslich an einer Eiswaffel, als Sie urplötzlich bemerken, dass sich etwas Hartes in Ihrem Mund befindet, was da eigentlich nichts zu suchen hat.

Ihnen ist ein Stück vom Zahn abgebrochen. So zählt der Zahnschmelz der den Zahn schützt zwar zum härtesten Gewebe im menschlichen, aber auch dieser besitzt natürlich seine Grenzen, wenn es um seine Widerstandsfähigkeit geht.

Vor allem, wenn Sie stürzen, etwas sehr Hartes essen oder aber einen harten Gegenstand ins Gesicht geschleudert bekommen,  können Zahnschäden entstehen. Bricht ein Stück von Ihrem Zahn ab, gilt es aber nicht gleich Panik zu bekommen, denn Ihr Zahnarzt kann Ihnen mit Sicherheit helfen und den Schaden wieder reparieren.

Wenn ein Zahn bricht

Bricht ein kleines oder auch ein großes Stück der Zahnsubstanz ab, sprechen Experten von einem abgebrochenen Zahn. In einigen Fällen ist hier dann lediglich der Zahnschmelz in Mitleidenschaft gezogen worden. Durchaus ist es aber ebenso möglich, dass der Schaden bis ins Zahnbein reicht.

Vor allem bei bestimmten Sportarten, wie Boxen, Eishockey, Inline Skating und Co sind Zahnunfälle nicht selten. Meist nehmen die vorderen Schneide-, wie Backenzähne bei solchen Unfällen Schaden, denn durch ihre Lage sind diese Zähne meist kaum geschützt und bei Unfällen größerem Druck, wie Belastungen ausgesetzt.

Welche Symptome bringt ein abgebrochener Zahn mit sich?

Im Grunde sind unsere Zähne extrem stark und bringen eine sehr harte Schutzschicht mit. Diese schützt die Zähne eigentlich vor äußerlichen Angriffen, sowie vor Unfällen. Bricht ein Zahn dennoch, muss dies im ersten Moment auch gar nicht mit Schmerzen verbunden sein. Leichte Zahnfrakturen lösen häufig keinerlei schmerzhafte Qualen aus. Lediglich die Zunge merkt aber oft recht schnell, dass hier Etwas anders ist.

Bricht hingegen ein größeres Stück des Zahnes ab, sorgt dies meist urplötzlich für starke Schmerzen. So kann der Nerv im Zahninneren Schaden genommen haben. Hinzu kommt, dass Nervenenden, die plötzlich frei liegen und der Luft ausgesetzt sind ebenfalls Schmerzen auslösen.

Bricht ein Stück vom Zahn ab, kann dies sowohl konstante Qualen, als auch Schmerzen, die in der Intensivität variieren, auslösen. Häufig führt dies zu einem unangenehmen Ziehen, wenn heiße oder kalte Nahrungsmittel zum Einsatz kommen oder es kommt zu einem Druckschmerz beim Kauen.

Wie kann ein Zahn brechen?

Es gibt unterschiedliche Arten auf welche Weise Zähne abbrechen können. Davon hängt dann meist auch die Behandlung beim Zahnarzt ab. Bei kleineren Unfällen bricht in der Regel auch nur kleines Stück vom Zahn ab. Im schlimmsten Fall kann es aber ebenso passieren, dass ein Zahn gänzlich auseinander bricht. Manchmal ist dann sogar die Zahnwurzel davon betroffen.

Wenn es zu kleinen Absplitterungen oder Rissen kommt

Von dem Bruch ist in diesem Fall meist nur die Oberfläche des Zahns betroffen. Natürlich ist aber auch ein solch eher geringer Schaden nicht gut für den Zahn, so dass kleine Risse, wie Löcher von einem Zahnmediziner repariert werden sollten.

Meist ist dies eine kaum aufwendige Behandlung, denn kleine Risse werden in der Regel nur leicht poliert, um diese auszugleichen. Kam es hingegen zu kleineren Absplitterungen wird dies häufig mit einer Zahnfüllung wieder in Ordnung gebracht.

Wenn der Zahn richtig abgebrochen ist

Kommt es hingegen zu einem richtigen Bruch im Zahn, ist oftmals die komplette Kauoberfläche bis hin zum Nerv betroffen. In einigen Fällen kann das abgebrochene Stück dann auch am Zahn haften bleiben. Mit der Zeit wird sich der Bruch aber dennoch weiten. Häufig ist es außerdem nicht möglich einen solchen Schaden mit Füllmaterial zu beheben. Es gilt aufwendigere Mittel zur Reparatur zu verwenden.

Im aller schlimmsten Fall kann es außerdem zu einer Freilegung des Nervs kommen. Fast immer ist der betroffene Zahn jetzt sehr schmerzempfindlich und reagiert sensibel. Der gebrochene Teil blutet in der Regel häufig auch.

Was ist ein gebrochener Höcker?

In diesem Fall handelt es sich meist um Brüche, die die Kauoberfläche des Zahns betreffen. Im Normalfall nehmen hier weder die Pulpa noch die Nervenenden einen Schaden. Aus diesem Grund, schmerzen solche Brüche auch kaum. Der Zahnmediziner stellt hier lediglich in der Regel die natürliche Form des Zahns wieder her, so dass hier eine Krone oder ein sogenanntes Onlay zum Einsatz kommt.

Wenn ein Zahn zerbricht

In diesem Fall zerbricht der Zahn vertikal komplett in zwei Teile. Kommt es jetzt auch gleichzeitig zu einer Zerteilung der Zahnwurzel muss der Zahn meist gänzlich entfernt werden. Häufig führt ein solcher Bruch zu einer Entzündung rund um den betroffenen Zahn, die dann extrem starke Schmerzen auslöst. Einige Zähne, wie die Backenzähne verfügen außerdem über mehrere Wurzeln. Durchaus ist es möglich eine dieser Zahnwurzeln zu erhalten, so dass diese dann von einer Krone überdeckt wird.

Wie sieht die erste Hilfe bei einem abgebrochenen Zahn aus?

Ist ein Zahn gebrochen oder aber auch nur leicht angeknackst, gilt es umgehend einen Zahnmediziner aufzusuchen. Wer diesen Besuch jetzt auf die lange Bank schiebt, muss damit rechnen, dass sich die Brüche vergrößern oder sich die Stelle entzündet. Im schlimmsten Fall droht jetzt ein Verlust des betroffenen Zahns. Manchmal ist der Bruch auch kaum sichtbar, so dass lediglich Veränderungen der Temperatur für Unbehagen sorgen.

Folgende Erste-Hilfe-Maßnahmen können jetzt kurzzeitig helfen:

  • Spülen Sie Ihren Mund mit Salzwasser oder lauwarmen Wasser aus.
  • Drücken Sie ein Stück Mullbinde an die betroffene Stelle, wenn es zu Blutungen kommt. Zahnfleischbluten lässt sich durch den Druck stoppen.
  • Kühlen Sie betroffene Stelle mit einem Eisbeutel oder Ähnlichem. Auf diese Weise wird die Schwellung gelindert und die Schmerzen lassen nach.
  • Ist es Ihnen nicht möglich sofort einen Zahnarzt aufzusuchen, können Sie die betroffene Stelle auch mit einem temporären Zahnzement oder mit einem zuckerfreien Kaugummi verschließen. Erstgenanntes können Sie in der Apotheke kaufen.
  • Haben Sie mit Schmerzen zu kämpfen, können Sie diese zeitweise mit Schmerzmittel lindern.
  • Haben Sie mit Hunger zu kämpfen, bevorzugen Sie weiche Speisen und kauen Sie besser auf der anderen Seite.

Ist Ihnen hingegen der gesamte Zahn samt Zahnwurzel herausgebrochen, bewahren diesen am besten in einer sogenannten Zahnrettungsbox auf. Diese erhalten Sie in Apotheken, Zahnarztpraxen, aber auch im Internet. Mit etwas Glück lässt sich der Zahn auf diese Weise operativ retten.

Folgendes sollten Sie bei einem Zahnbruch auf keinen Fall tun:

  • Versuchen Sie nicht eigenständig den abgebrochenen Zahn zu säubern. Dies gilt sowohl für die Oberfläche, als auch für die Wurzel oder Innenteile.
  • Lassen Sie den Zahn auch nicht austrocknen oder legen Sie diesen in Wasser. Die beste Lösung ist es den Zahn sofort in eine Rettungsbox zu legen.
  • Drücken Sie nicht an der Stelle des Bruchs herum, denn Zahnreste können sich so zügig entzünden.

Wie läuft eine Zahnbehandlung bei einem Bruch ab?

Ein Kunststoffmaterial wird beim sogenannten Bonding auf den Zahn aufgetragen. Anschließend wird dieses dann mit einem speziellen Klebstoff, sowie ultravioletten Licht gefestigt. Jetzt folgen das Polieren der Füllung, sowie eine Ausarbeitung dieser, so dass sie sich bestmöglich einfügen kann.

Lassen sich Zähne auch kleben?

Inzwischen ist es zahlreichen Fällen sogar möglich abgebrochene Stellen am Zahn wieder zu kleben. Hierfür verwendet der Zahnmediziner eine ganz spezielle Technik. Wie beim Bonding kommt auch hier ein Kunststoffkleber zum Einsatz, der mit Hilfe von Blaulicht fest wird.

Was sind Dentale Kronen?

Bricht ein größeres Stück vom Zahn ab, wird die die anschließende Behandlung aufwendiger, wie unangenehmer. Entdeckt der behandelnde Zahnarzt außerdem Karies an dem Zahn, muss dieser das übriggebliebene Zahnstück feilen und mit einer Krone versehen. Auf diese Weise lässt sich der betroffene Zahn schützen, sowie sein Aussehen an die anderen Zähne wieder anpassen.

Kronen bestehen aus verschiedenen Materialarten, wie Porzellan, Keramik oder auch Metall. Während Metall hier am stabilsten ist, sehen Porzellan, sowie Keramik am Natürlichsten aus. Oftmals müssen Patienten vorab allerdings eine Wurzelbehandlung über sich ergehen lassen, so dass diese Behandlung einige Sitzungen in Anspruch nimmt.

Zahnimplantate bei Zahnbruch

Die Zahnimplantate, die heute hergestellt werden, sind fortschrittliche Konstruktionen, die die Funktion des Kauens wieder ganz herstellen können. So sind diese in unterschiedlichen Größen, wie Varianten zu haben.

Moderne Implantate werden heutzutage mittels Schrauben im Kiefer befestigt und ähneln den natürlichen Zähnen ungemein. Eine solche Behandlung findet immer unter örtlicher Betäubung oder gar unter Narkose statt. Demnach müssen Patienten sich vor diesem Eingriff nicht fürchten.

Was sind Veneers?

Ist ein Frontzahn abgebrochen, können sogenannte Veneers zum Einsatz kommen. Dieser Zahnersatz sorgt im Nu wieder für ein strahlend, weißes Lächeln. Hierbei handelt es sich um hauchdünne, zahnfarbene Schalen, die entweder aus Porzellan oder aus einer Harzkomposition bestehen. Vorderzähne lassen sich gänzlich abdecken, so dass Veneers sich mit künstlichen Fingernägeln vergleichen lassen.

Mit welchen Kosten müssen Patienten bei Zahnbruch rechnen?

Je nach Ausmaß des Zahnschadens ist eine andere Weise der Behandlung nötig. Einige Behandlungsarten zählen heute zu den Leistungen der Gesetzlichen Krankenversicherungen und werden aus diesem Grund von diesen übernommen.

Leider zählt der Zahnersatz leider meist nicht zu diesen Leistungen. Demnach müssen Patienten die Kosten zum Teil selbst übernehmen. Wer jetzt zuvor eine Zusatzversicherung abgeschlossen hat, hat hier natürlich Glück im Unglück.

Folgende Kosten können entstehen:

  • Zur Kassenleistung zählen stets Zahnfüllungen. Kommen diese im vorderen, sichtbaren Bereich zum Einsatz übernehmen die Krankenversicherungen auch die Kosten für zahnfarbene Füllungen.
  • Teilweise übernehmen die Krankenkassen ebenfalls die Kosten für eine Krone. In diesem Fall gilt es mit Zuzahlungen zwischen 400 und 600 Euro zu rechnen.
  • Implantate hingegen sind deutlich kostspieliger.
  • Zwischen 900 und 1500 Euro dagegen kosten konventionelle Veneers pro Zahn.

Fazit: Zu 100% lässt sich ein abgebrochener Zahn leider nie vermeiden. Mit einer konsequenten Zahnpflege allerdings lässt sich das Risiko für Zahnbrüche ausgelöst durch Karies wenigstens reduzieren. Demnach lohnt es sich Karies und andere Zahnkrankheiten vorzubeugen, indem die Zahnhygiene stets gründlich und regelmäßig stattfindet.

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