Zahnpasta ohne Fluorid – Was gibt es zu beachten?
Von vielen Seiten heißt, dass die Zähne stets mit einer fluoridhaltigen Zahnpasta geputzt werden müssen damit diese auch tatsächlich sauber werden. Nur Zahncremes, die Fluoride enthalten, können die Zähne vor Karies und dem Verfall schützen. Diese Annahme ist aber so nicht ganz richtig.

So haben Studien zwar bewiesen, dass fluoridhaltige Zahnpasten vor Karies schützen, allerdings können andere Maßnahmen diesen Schutz ebenfalls gewährleisten. Hinzu kommt, dass Fluorid zwar für die Zähne gut ist, aber nicht automatisch auch dem Rest des Körpers Gutes tut.
Inhaltsverzeichnis
- Alles Wichtige über Zahnpasta ohne Fluorid in Kürze:
- Was sind Fluoride?
- Die Kontroversen rund um Fluorid
- Empfehlungen für Eltern
- FAQ
- Warum ist die Verwendung von fluoridfreier Zahnpasta empfehlenswert?
- Welche Zahnpasta-Marken bieten fluoridfreie Optionen an?
- Welche Zahnpasta-Bestandteile sollte man vermeiden?
- Enthält elmex Zahnpasta Fluorid?
- Welche Art von Zahnpasta empfehlen Zahnärzte?
- Warum sollte man elmex Zahnpasta nicht länger als 5 Minuten verwenden?
Alles Wichtige über Zahnpasta ohne Fluorid in Kürze:
- Fluorid ist bewährt zur Kariesprophylaxe und härtet den Zahnschmelz,was besonders für Babys und Kinder wichtig ist.
- Überdosierung von Fluorid durch Zahnpasta ist unwahrscheinlich, jedoch sollten Kinder angeleitet werden, die Zahncreme auszuspucken.
- Zahnpasta ohne Fluorid kann natürliche Inhaltsstoffe bieten, eignet sich jedoch eher für Personen mit geringem Kariesrisiko.
- Bei der Wahl der Zahnpasta ist es wichtig, auf Achtung der Inhaltsstoffe zu legen und gegebenenfalls Rücksprache mit dem Zahnarzt zu halten.
- Alternativen zur traditionellen Zahnpasta sind Zahntabletten, Zahnpulver oder die Verwendung von Kokosöl als natürliche Mundpflege.
Was sind Fluoride?
Fluorid ist ein Spurenelement, welches im menschlichen Organismus viele Funktionen unterstützt. Auch in Zahncremes, wie Speisesalz findet sich heute oftmals dieser Stoff. Häufig wird Fluorid aber auch mit Fluor verwechselt. Bei Fluor handelt es sich allerdings um ein Gift, dass nicht in Nahrungsmitteln, Trinkwasser, wie Zahnpasten enthalten ist.
Wirkungsmechanismus von Fluorid
Der Wirkungsmechanismus von Fluorid ist faszinierend und komplex. Fluorid hemmt das Wachstum von Karies verursachenden Bakterien und unterstützt gleichzeitig den Remineralisierungsprozess der Zähne. Dies geschieht durch die Bildung eines Schutzfilms aus Calciumfluorid, der die Zähne umschließt und vor den schädlichen Auswirkungen von Säuren schützt. Wenn Sie fluoridhaltige Zahnpasta verwenden, bildet sich dieser Schutzfilm auf Ihren Zähnen und verstärkt deren Widerstandsfähigkeit.
Die Tatsache, dass Fluorid nicht nur schädliche Bakterien abwehrt, sondern auch das Zahnschmelzgewebe stärkt, ist von entscheidender Bedeutung für Ihre Mundgesundheit. In der modernen Zahnmedizin wird erkannt, dass die regelmäßige Anwendung von Fluoridprodukten eine der effektivsten Methoden zur Kariesprophylaxe darstellt.
Ist Zahnpasta ohne Fluorid besser?
Zahnpasta ohne Fluorid sind kaum noch auf dem Markt zu finden. Zu viele Hersteller vertreten heute die Meinung, dass nur fluoridhaltige Zahnpasten gegen den Zahnverfall schützen können. Kurzerhand wird den Verbrauchern somit einfach die Entscheidung beim Zahnpasta Kauf abgenommen, denn überwiegend gibt es im Handel nur noch Zahncremes mit Fluorid. Hier und da findet sich unter Umständen dann vielleicht doch noch eine fluoridfreie Zahnpasta, allerdings ist dies fast schon mit der Suche nach der Nadel im Heuhaufen zu vergleichen.
Stammen fluoridfreie Zahnpasten aus dem Naturkosmetikbereich enthalten diese in den meisten Fällen keine bedenklichen Zusatzstoffe. Demnach sind hier keine Zusätze, wie Natriumlaurylsulfat, Triclosan, konservierende Parabene und PEG/PEG-Derivate enthalten. Diese Substanzen wirken schleimhautreizend, wie darmfloraschädigend.
Außerdem verfügen diese über eine hormonähnliche Wirkungsweise und machen die Haut durchlässiger für Fremdstoffe. Außerdem sind diese Zahnpasten ohne Fluorid meist aus natürlichen Rohstoffen zusammengesetzt. So enthalten diese Zahncremes ausgewählte natürliche Stoffe, die den Zahn schützen sollen.
Zahnpasta mit Fluorid kann Ernährungsfehler nicht auffangen
Ganzheitlich gesehen, ist es keineswegs schlau sich im Vorfeld so ungünstig zu ernähren, dass sich Kariesbakterien breit machen können, um anschließend eine fluoridhaltige Zahnpasta zu verwenden, die einen fragwürdigen Stoff mit Giftpotenzial enthält. Ebenso unsinnig ist es aber sich allein auf die Zahngesundheit zu konzentrieren.
Eine eher ungünstige zahnschädigende Ernährungsweise schadet schließlich nicht nur den Zähnen, sondern beeinträchtigt schnell die gesamte Gesundheit. So mag eine fluoridhaltige Zahnpasta unter Umständen bis zu einem gewissen Grad die Zähne schützen, aber nicht den restlichen Körper. Eher das Gegenteil ist der Fall, denn Fluoride können sich im Organismus anreichern und somit den menschlichen Körper zusätzlich belasten.
Wichtiger als die Zahnpasta Art ist die gründliche Zahnpflege
Im Grunde hört sich dies alles so an, als ob es lediglich zwei Möglichkeiten gibt. Entweder man ernährt sich ausschließlich gesund und kann auf diese Weise seine Zähne mit Zahnpasta ohne Fluoride putzen oder aber man ernährt sich eher ungesund und putzt sich dann die Zähne mit einer fluoridhaltigen Zahncreme.
Doch auch diese Maßnahmen sind nicht ganz korrekt, denn im Grunde, ist es lediglich von Bedeutung, dass man sich überhaupt die Zähne putzt und dies natürlich gründlich. Ob es sich hierbei dann um eine fluoridhaltige Zahncreme oder um eine Zahnpasta ohne Fluoride handelt, spielt eher eine Nebenrolle.
Fluoridhaltige Zahnpasta ist ähnlich wirkungsvoll, wie Zahnpasta ohne Fluorid
Vor gut einem Jahrzehnt wurde, zum Beispiel, die Wirkung von zwei Zahncremes bei Kindern im Vorschulalter getestet. Nach rund fünf Monaten zeigte sich bei den Kids, die sich zweimal täglich die Zähne putzten kaum ein Unterschied. Die Zahnpasta ohne Fluorid wirkte genauso wirkungsvoll gegen die Kariesbakterien, wie die fluoridhaltige Zahncreme. In der fluoridfreien Gruppe nahmen die vorhandenen Kariesbakterien um bis zu 91% ab, während dies bei der fluoridhaltigen Gruppe um bis zu 90% geschah.
Die Kontroversen rund um Fluorid
Die Diskussion um Fluorid in Zahnpasta polarisiert die Meinungen in der Gesellschaft. Auf der einen Seite stehen die Befürworter, die die Wirksamkeit von Fluorid zur Kariesprophylaxe betonen. Diese Substanz hat sich als äußerst effektiv erwiesen, um den Zahnschmelz zu remineralisieren und vor schädlichen Säuren zu schützen. Auf der anderen Seite gibt es erhebliche Bedenken hinsichtlich der Sicherheit, vor allem bei der Verwendung von fluoridhaltigen Produkten bei Kindern und Kleinkindern. Viele Eltern sind besorgt über die möglichen langfristigen Auswirkungen von Fluorid auf die Gesundheit ihrer Kinder.
Die Auseinandersetzung wird zusätzlich durch die vielfältigen Informationen und Meinungen aus der wissenschaftlichen Gemeinschaft und der Medienlandschaft verstärkt. Die Empfehlungen zur Fluoridaufnahme, insbesondere für empfindliche Bevölkerungsgruppen wie Babys, tragen nicht zur Klarheit bei. Hier ist es wichtig, sich auf fundierte wissenschaftliche Erkenntnisse zu stützen und gut informierte Entscheidungen zu treffen, um das Kariesrisiko wirksam zu senken.
Risiken einer Fluoridüberdosierung
Die Überdosierung von Fluorid kann zu gesundheitlichen Problemen führen, deren Symptome von Übelkeit bis hin zu Fluorose reichen. Fluorose äußert sich durch weißliche Verfärbungen des Zahnschmelzes und ist das Ergebnis einer übermäßigen Aufnahme zu einem kritischen Zeitpunkt in der Zahnentwicklung. Allerdings ist eine akute Überdosierung durch Zahnpasta für die meisten Menschen äußerst unwahrscheinlich. Beispielsweise müsste ein Erwachsener drei Tuben Zahnpasta konsumieren, um die kritische Menge zu erreichen, was in der Praxis nicht vorkommt.
Die gesundheitlichen Folgen einer Überdosierung sind bei einer angemessenen Nutzung von fluoridhaltiger Zahnpasta in der Regel nicht zu befürchten.
Empfehlungen für Eltern
Als Eltern liegt es in Ihrer Hand, die Zahngesundheit Ihrer Kinder zu fördern. Beim Thema Zahnpasta mit oder ohne Fluorid sollten Sie die individuellen Bedürfnisse Ihres Kindes berücksichtigen. Während Fluorid in der Zahnpasta als effektives Mittel zur Kariesprophylaxe gilt, gibt es auch Zahnpasten ohne Fluorid, die für Kinder geeignet sind, die Schwierigkeiten haben, die Zahncreme auszuspucken. Achten Sie darauf, die Zahncreme entsprechend den Empfehlungen Ihres Zahnarztes auszuwählen, um die optimale Zahnpflege sicherzustellen.
Richtlinien für die Mundpflege von Kindern
Die Mundpflege bei Kindern sollte bereits mit dem ersten Zahn beginnen. Experten empfehlen, ab dem Durchbruch des ersten Zahns entweder Zahnpasta mit Fluorid oder fluoridfreie Alternativen zu verwenden. Dabei ist insbesondere darauf zu achten, dass ab dem zweiten Lebensjahr zweimal täglich mit einer kleinen Menge fluoridhaltiger Zahnpasta geputzt wird. Diese Mundhygienepraktik hilft nicht nur dabei, den Zahnschmelz zu remineralisieren, sondern sie schützt auch vor schädlichen Säuren und Karies, was für die langfristige Zahngesundheit unerlässlich ist.
Zahnpasta ohne Fluorid schützt genauso vor Karies
Um seine Zähne vor Karies zu schützen, ist es demnach nicht zwingend erforderlich auf Zahncremes zu setzen, die Fluoride enthalten. Eine hochwertige Zahnpasta ohne Fluorid aus dem Naturkosmetikbereich kann sich für die Zahnpflege ebenso gut eignen. Hinzu kommt, dass Sie auf diese Weise Ihrem Körper auch keine anderen chemischen Zusätze zuführen, die oftmals in herkömmlicher Zahncreme zu finden sind. Begleitende Maßnahmen, wie der Einsatz von Zahnseide, Interdentalbürsten und Co verbessern dann natürlich ebenfalls die Mundhygiene.
Fazit: Geht es um die Frage ob fluoridhaltige Zahncremes tatsächlich die Zähne besser vor Karies schützen, als Zahnpasta ohne Fluorid, sind sich Experten nicht ganz einig. Während, viele Zahnärzte sich für Zahncremes mit Fluorid aussprechen, finden sich ebenso Experten, die die Meinung vertreten, dass auch eine Zahnpasta ohne Fluorid wirkungsvoll Kariesbakterien bekämpfen kann und das sogar im gleichen Maße, wie die herkömmliche Zahncreme mit Fluorid.
Im Grunde, kommt es laut dieser Wissenschaftler lediglich darauf an wie gut und regelmäßig die Zahnpflege vorgenommen wird und hat kaum etwas damit zu tun, ob eine Zahnpasta Fluorid enthält oder nicht.
Fest steht, auf dem Markt finden sich heute überwiegend Zahncremes mit Fluorid. Wer gerne eine Zahnpasta ohne Fluorid für seine Zahnpflege verwenden möchte, sollte im Naturkosmetikbereich aber dennoch fündig werden und somit seine Zähne fluoridfrei vor Karies schützen können.
Quellen:
- Neue Studie: Auch ohne Fluorid gegen Parodontitis, ZWP online
- Zahnpasten: Schutz vor Karies – Fluorid hilft, fluoridfrei nicht, Kariesvorbeugung.de
- Zahnpasta – Warum wir auf Fluorid verzichten können, Zentrum der Gesundheit
- Langzeitstudie: Hydroxylapatit in der Kariesprophylaxe wirksam, Dr. Wolff Group
- Zahnpasta: Synthetische Mineralien sind wirksame Fluorid-Alternative, MDR Wissen
FAQ
Warum ist die Verwendung von fluoridfreier Zahnpasta empfehlenswert?
Die Verwendung von fluoridfreier Zahnpasta wird oft empfohlen, um die persönlichen Bedürfnisse und Vorlieben in Bezug auf Zahnpflege zu berücksichtigen. Einige Menschen bevorzugen Produkte ohne Fluorid, da sie Bedenken hinsichtlich der möglichen Auswirkungen von Fluorid auf die Gesundheit haben. Es ist wichtig, die individuellen Ansichten zu respektieren und die richtige Zahnpflege für sich selbst zu wählen.
Welche Zahnpasta-Marken bieten fluoridfreie Optionen an?
Es gibt mehrere Zahnpasta-Marken, die fluoridfreie Optionen in ihrem Sortiment anbieten. Diese Produkte sind speziell für diejenigen entwickelt, die bewusst auf Fluorid in ihrer Zahnpflege verzichten möchten. Beim Einkauf lohnt es sich, die Produktbeschreibungen sorgfältig zu lesen, um sicherzustellen, dass die gewählte Zahnpasta tatsächlich frei von Fluorid ist.
Welche Zahnpasta-Bestandteile sollte man vermeiden?
Es wird empfohlen, Zahnpasten zu vermeiden, die potenziell schädliche oder abrasive Inhaltsstoffe enthalten. Dazu gehören beispielsweise Parabene, Triclosan, Natriumlaurylsulfat (SLS) und Mikroplastik. Diese Inhaltsstoffe können Reizungen verursachen oder langfristig negative Auswirkungen auf die Mundgesundheit haben. Das Lesen der Produktetiketten kann helfen, solche schädlichen Bestandteile zu erkennen und zu vermeiden.
Enthält elmex Zahnpasta Fluorid?
Ja, elmex Zahnpasta enthält in der Regel Fluorid. Fluorid ist ein weit verbreiteter Inhaltsstoff in Zahnpasta, der dazu beiträgt, den Zahnschmelz zu stärken und vor Karies zu schützen. Wenn Sie auf der Suche nach einer fluoridfreien Zahnpasta sind, sollten Sie die Produktbeschreibung sorgfältig lesen oder gezielt nach fluoridfreien Alternativen suchen.
Welche Art von Zahnpasta empfehlen Zahnärzte?
Zahnärzte empfehlen in der Regel fluoridhaltige Zahnpasten, da Fluorid nachweislich dabei hilft, den Zahnschmelz zu remineralisieren und vor Karies zu schützen. Fluorid fördert die Stärkung der Zähne und kann dazu beitragen, Zahnschäden zu verhindern. Es ist wichtig, regelmäßig die Zähne zu putzen und eine Zahnpasta zu wählen, die den Empfehlungen von Zahnärzten entspricht.
Warum sollte man elmex Zahnpasta nicht länger als 5 Minuten verwenden?
Es wird empfohlen, elmex Zahnpasta nicht länger als 5 Minuten zu verwenden, da übermäßiges oder langanhaltendes Bürsten mit fluoridhaltiger Zahnpasta zu einer übermäßigen Fluoridaufnahme führen kann. Dies könnte zu sogenannter Fluorose führen, einer kosmetischen Verfärbung des Zahnschmelzes. Um eine optimale Mundgesundheit zu gewährleisten, sollte die empfohlene Verwendungsdauer der Zahnpasta beachtet werden.