Weisheitszähne Schwellung – 9 Dinge die Sie jetzt wissen müssen
Nach einer Weisheitszahn-OP ist die Schwellung der Wange ein fast unvermeidliches Phänomen – und für viele Betroffene ein unangenehmes. Die gute Nachricht: In den meisten Fällen klingt die als Weisheitszähne Schwellung sogenannte „Hamsterbacke“ nach wenigen Tagen wieder ab. Entscheidend ist, die richtige Nachsorge zu kennen und Warnzeichen wie zunehmende Schmerzen oder Rötungen frühzeitig zu deuten. Dieser Beitrag zeigt Ihnen, was normal ist – und wann Sie ärztliche Hilfe brauchen. Er gibt praktische Tipps zur Kühlung, Ernährung, Zahnpflege und erläutert, wie Sie den Heilungsprozess gezielt unterstützen.

Inhaltsverzeichnis
- Das Wichtigste in Kürze zu Weisheitszähne Schwellung:
- Wie lange dauert eine Schwellung nach einer Weisheitszahn-OP?
- Kühlen nach der OP
- Mundspülungen
- Lagerung des Kopfes
- Trinken!
- Sport vermeiden
- Vermeiden Sie Wärme
- Rauchen verschlechtert die Heilung
- Wundheilung fördern durch gezielte Ernährung
- Zahnpflege wichtiger denn je
- Wann muss man nach einer Weisheitszahn-OP zum Arzt?
- Diese Medikamente helfen bei Schwellung und Schmerzen
- Welche Hausmittel wirklich helfen – und welche nicht
Das Wichtigste in Kürze zu Weisheitszähne Schwellung:
- Schwellung nach der OP ist normal: Innerhalb von 2–3 Tagen nimmt die Schwellung zu und klingt meist nach einer Woche ab.
- Kühlen lindert Beschwerden: Sanftes Kühlen mit Tuch oder Salbei-Eiswürfeln reduziert Schwellung und Schmerzen.
- Warnzeichen erkennen: Rötung, zunehmende Schmerzen oder harte Schwellung ab Tag 2 deuten auf eine Entzündung hin.
- Ernährung & Zahnpflege anpassen: Weiche, vitaminreiche Kost unterstützt die Heilung – Zahnseide und starke Spülungen besser meiden.
- Wärme, Sport & Rauchen vermeiden: Diese Faktoren stören die Heilung und können Entzündungen fördern.
Wie lange dauert eine Schwellung nach einer Weisheitszahn-OP?
Die Schwellung nach einer Weisheitszahnentfernung erreicht meist am 2. bis 3. Tag ihren Höhepunkt und beginnt danach abzunehmen. In der Regel klingt sie innerhalb von 7 Tagen weitgehend ab. Bei Komplikationen wie Entzündungen kann sie jedoch länger andauern und ärztliche Abklärung erfordern.
Kommt es allerdings am zweiten Tag nach der Weisheitszahnentfernung immer noch zu einem Zunehmen der Schwellung und es entstehen neue Schmerzen, gilt es unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. Dies gilt vor allem dann, wenn die Backe sich rötet und sich hart anfühlt. In diesem Fall kann eine Entzündung vorliegen, welche sofort behandelt werden sollte. Bis zu 36 Stunden der Weisheitszahn-OP kann es zu Schwellungen kommen, die als normal gelten.
Kühlen nach der OP
Es ist ratsam sich vorab schon mit einigen Kühlpacks auszustatten. Eines davon gilt es am besten sofort mit zum Arzt zu nehmen, so dass direkt nach der Weisheitszahnentfernung mit dem Kühlen begonnen werden kann. So lange die Betäubung noch ihre Wirkung zeigt, sollte das Kühlen aber nicht zu lange vorgenommen werden.
Dies gilt vor allem für gefrorene Kühlpacks, denn diese können das Gewebe schnell unterkühlen. Besser ist es stets nur einige Sekunden am Stück die betroffene Stelle zu kühlen. Die Kühlpacks sollten nie direkt auf die Haut gelegt werden. So lange die Schwellung noch zu nehmen kann, also bis zu 36 Stunden nach der OP, sollte das Kühlen zur Anwendung kommen.
Lesen Sie auch: Essen nach Zahn OP – Das ist erlaubt
In der Nacht ist es ebenfalls möglich einen kalten Waschlappen auf die Backe zu legen. Demnach ist es ratsam sich auf den Rücken zu legen oder noch besser im Sitzen zu schlafen. Auf diese Weise kann zwischen der Backe und dem Kissen kein Wärmestau entstehen.
Eiswürfel bestehend aus Salbei sorgen ebenfalls für eine Kühlung und beugen außerdem einer Entzündung vor. Das Lutschen solcher Eiswürfel lindert ebenfalls die Schmerzen nach der Weisheitszahn-OP.
Ein Arnika-Tee, aber ebenso ein Tee aus Kamille wirken entzündungshemmend, wie abschwellend. Allerdings besitzen diese Tees aber auch eine blutverdünnende Wirkungsweise.
Gerade mit Arnika haben bereits viele Patienten gute Erfahrungen gemacht. Wer allerdings bemerkt, dass der Tee die Blutung noch verstärkt, sollte besser warten bis sich die Wunde geschlossen hat.
Mundspülungen
Eine chlorhexidinhaltige Mundspülung hilft beim Vorbeugen einer Entzündung. Außerdem fördern diese den Heilungsprozess. Als Alternative kann ebenfalls eine isotonische Salzlösung zum Einsatz kommen. Bei der Anwendung einer solchen Mundspülung gilt es aber stets ein wenig vorsichtig zu sein. Die Spülung sollte nicht zu heftig im Mundraum hin und her bewegt werden, denn dies kann dazu führen, dass sich der Blutpfropf löst, welcher sich über der Wunde befindet.
Lagerung des Kopfes
Es ist ratsam sich nicht ganz flach hinzulegen. So sollte man den Kopf hochlagern, so dass dieser höher liegt, als der Rest vom Körper. Dies empfiehlt sich auch nachts, während des Schlafens.
Trinken!
Viel Trinken, ist ohnehin stets wichtig. Nach einer Weisheitszahn-OP sollte man ebenfalls viel Flüssigkeit zu sich nehmen, denn auf diese Weise kommt es zu einer Förderung der Wundheilung.

Sport vermeiden
Kommt es zu einer zu starken Aktivität sorgt dies für einen erhöhten Blutdruck. Der Körper kann sich somit nicht erholen. Auch den Kiefer selbst gilt es nicht zu stark zu belasten. Das heißt, es gilt nicht so viel zu reden und zu kauen.
Vermeiden Sie Wärme
Jegliche Art von Hitze gilt es zu meiden. Diese kann ansonsten den Rückgang der Schwellung unterbinden bzw. verzögern. Sonnenbäder, Besuche in Solarien, heiße Speisen, warme Getränke, sowie Saunabesuche sollten somit erst einmal nicht genossen werden.
Rauchen verschlechtert die Heilung
Durch das Rauchen wird die Wundheilung verschlechtert. Demnach können sich der Rückgang der Schwellung, sowie das Abheilen der Wunde verzögern. Somit empfiehlt es sich hier die Finger von den Glimmstängeln zu lassen.
Wundheilung fördern durch gezielte Ernährung
Es gibt sogar einige Nahrungsmittel, die die Wundheilung vorantreiben können.
Lesetipp: Mit Kokosöl Zähne behandeln
Nach einer Weisheitszahn-OP spielt die richtige Ernährung eine entscheidende Rolle für den Heilungsverlauf. Der Körper benötigt nun besonders viele Nährstoffe, um das geschädigte Gewebe zu regenerieren und Entzündungen vorzubeugen. Insbesondere eiweißreiche Lebensmittel wie Eier, mageres Fleisch, Hülsenfrüchte und Milchprodukte liefern die nötigen Bausteine für die Zellneubildung. Auch Vitamin A ist jetzt wichtig – es unterstützt die Bildung von Schleimhautgewebe und kommt vor allem in Karotten, Süßkartoffeln und grünem Blattgemüse wie Spinat oder Mangold vor.
Ebenso hilfreich ist Zink, das die Wundheilung aktiv beschleunigen kann; es steckt unter anderem in Vollkornprodukten, Nüssen, Haferflocken und Käse. Für die ersten Tage nach dem Eingriff sollten alle Speisen weich, lauwarm und leicht verdaulich sein – pürierte Gemüsesuppen, Haferbrei oder Kartoffelbrei sind ideale Optionen. Vermeiden Sie hingegen scharfe, krümelige oder sehr heiße Speisen, da sie die Wunde reizen oder das Blutungsrisiko erhöhen können. Wer sich ausgewogen ernährt, schafft damit die besten Voraussetzungen für eine schnelle und komplikationsfreie Heilung.
Zahnpflege wichtiger denn je
Wer neben einer Zahnbürste auch über eine Munddusche verfügt, sollte diese zum Ausspülen des Mundes nutzen. Die Wunde gilt es allerdings in diesem Fall zu umgehen. Auf keinen Fall sollte der Strahl direkt auf diese kommen. Das Verwenden von Zahnseide ist hingegen erst einmal kaum empfehlenswert. Da sich der Mund nicht so weit öffnen lässt, führt das Benützen meist zu unnötigen Schmerzen.
Wer nach der Weisheitszahnentfernung mit starken Schmerzen zu kämpfen hat, sollte das Zähneputzen einige Zeit unterbrechen. Statt die elektrische Zahnbürste zu nutzen, ist es außerdem ratsam die ersten Tage nach der OP per Hand die Zähne zu putzen. Das schont den Mundraum. Bereits nach wenigen Tagen ist es aber meist möglich wieder ganz normal für eine ausgiebige Zahnpflege zu sorgen.
Weisheitszähne – Essen nach OP
Nach einer Weisheitszahn-OP wirkt die Betäubung noch einige Zeit nach. In diesem Zeitraum gilt es besser auf das Essen zu verzichten und ebenfalls heiße Getränke zu meiden. Wirken die Betäubungsmittel noch, ist das Risiko ansonsten groß sich an heißen Getränken zu verletzen. Kalte Durstlöscher hingegen dürfen Sie ruhig beschränkt trinken. Das heißt, es gilt Kaltgetränke in kleinen Schlucken zu genießen. Kommt es nach einer gewissen Zeit zu einem Nachlassen der Betäubung, ist es problemlos möglich warme Speisen, die weich sind zu sich zu nehmen. Hier Weiterlesen
Wann muss man nach einer Weisheitszahn-OP zum Arzt?
Nicht jede Schwellung nach einer Weisheitszahnentfernung ist besorgniserregend – sie gehört zum natürlichen Heilungsprozess. Kritisch wird es, wenn die Schwellung am zweiten oder dritten Tag weiter zunimmt, anstatt langsam zurückzugehen. Besonders aufmerksam sollten Sie sein, wenn die Wange zusätzlich gerötet ist, sich hart anfühlt oder pochende Schmerzen auftreten. Auch Fieber oder ein unangenehmer Geschmack im Mund können Anzeichen für eine Entzündung oder gar einen Abszess sein. In solchen Fällen sollten Sie nicht zögern und sofort ärztlichen Rat einholen. Je früher eine mögliche Infektion behandelt wird, desto besser sind die Heilungschancen. Verspätetes Handeln kann zu Komplikationen wie Kieferentzündungen oder verzögerter Wundheilung führen.
Diese Medikamente helfen bei Schwellung und Schmerzen
Nach einer Weisheitszahn-OP empfehlen viele Zahnärzte die Einnahme von schmerz- und entzündungshemmenden Mitteln wie Ibuprofen. Dieser Wirkstoff hat den Vorteil, dass er nicht nur den Schmerz lindert, sondern auch die Schwellung reduziert. Alternativ kann Paracetamol eingesetzt werden, wobei hier die entzündungshemmende Wirkung geringer ist. In einigen Fällen verordnet der Zahnarzt auch Antibiotika, um einer Infektion vorzubeugen oder diese zu behandeln. Wichtig ist, dass die Medikamente immer nach Anweisung eingenommen und nie eigenmächtig dosiert werden. Hausmittel wie Arnika oder Kamille können ergänzend helfen, sollten aber nicht als Ersatz für ärztlich empfohlene Präparate betrachtet werden. Vor allem bei bekannten Allergien oder Wechselwirkungen ist Vorsicht geboten.
Welche Hausmittel wirklich helfen – und welche nicht
Viele Patienten greifen nach der OP zu Hausmitteln – doch nicht alle sind sinnvoll. Eiswürfel aus Salbeitee oder das Auflegen kühler Waschlappen sind wirksam, wenn sie richtig angewendet werden. Auch Arnika kann hilfreich sein, sollte aber nicht bei starker Blutung verwendet werden. Vorsicht geboten ist bei heißen Aufgüssen oder Dampfbädern – diese können die Schwellung sogar verschlimmern. Auch ätherische Öle sollten nicht direkt auf die Haut gelangen oder ohne Absprache mit dem Arzt angewendet werden. Mundspülungen mit Salzlösung sind grundsätzlich hilfreich, müssen aber vorsichtig verwendet werden, um die Wunde nicht zu irritieren. Generell gilt: Hausmittel sind eine gute Ergänzung, aber kein Ersatz für professionelle Nachsorge.
Fazit:
Mit dem Thema Weisheitszähne Schwellung befassen sich viele erst, wenn der Termin zur OP feststeht bzw. kurz nach diesem. Durchaus schwillt die Wange auch nicht bei jedem Patienten so stark an, dass hier gleich von Hamsterbacken die Rede ist. Wichtig ist, dass nach der Operation regelmäßig die Wunde gekühlt wird. Mit Hilfe von Kühlpacks, Eiswürfeln und Co lässt sich ein starkes Anschwellen der Backe meist vermeiden. Wärme jeglicher Art hingegen gilt es in den Tagen unbedingt zu meiden, denn diese kann die Beschwerden noch verstärken.
Ist die Weisheitszahn-OP gut verlaufen, gilt es einige Regeln zu beachten damit die Wunde gut abheilen kann. Mit bestimmten Nahrungsmitteln, die Proteine, Vitamin-A, wie Zink enthalten, kann die Wundheilung außerdem auch von innen unterstützt werden. Rauchen, sowie sportliche Aktivitäten hingegen gilt es zu meiden, da auch diese den Heilungsprozess verzögern können. Fühlt sich die Backe nach der OP heiß, wie hart an und die Schwellung nimmt weiter zu, gilt es unverzüglich einen Arzt aufzusuchen. In diesem Fall kann eine Entzündung vorliegen, die schnell behandelt werden sollte.
Quellen:
- Bundeszahnärztekammer: „Weisheitszähne“. https://www.bzaek.de/fuer-patienten/patienteninformation/weisheitszaehne.html
- Universitätsklinikum Freiburg: „Weisheitszähne“. https://www.uniklinik-freiburg.de/mund-kiefer-gesichtschirurgie/behandlungsspektrum/weisheitszaehne.html
- Deutsche Gesellschaft für Zahn-, Mund- und Kieferheilkunde (DGZMK): „S2k-Leitlinie: Operative Entfernung von Weisheitszähnen“. https://www.awmf.org/uploads/tx_szleitlinien/007-003l_S2k_Operative_Entfernung_Weisheitszaehne_2019-05.pdf
- Kassenärztliche Bundesvereinigung: „Weisheitszähne“. https://www.kbv.de/html/1150_44776.php
- Zahnärztekammer Nordrhein: „Weisheitszähne“. https://www.zahnaerztekammernordrhein.de/patienten/patienteninformationen/weisheitszaehne/